Die Reise in den Zeiten der Corona …

Die Reise in den Zeiten der Corona …

Eines Tages rufe ich freudig durch das Komsystem: “Rudolf, ich weiß jetzt, wie der letzte Titel unseres Blogs heißen wird.”

Der Steilvorlage des kolumbianischen Literaturnobelpreisträgers Gabriel García “Die Liebe in den Zeiten der Cholera” kann ich einfach nicht widerstehen ;-). Ich hätte ihn auch genauso “Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt!” nennen können. Diejenigen von Euch, die die vergangenen Beiträge gelesen haben, wird aufgefallen sein, dass ich mich sehr gerne an bekannten Literaturtiteln und Zitaten orientiere.

Die Lesebrille ist leider nicht nur Deko ;-(

Und nun sitze ich hier in Livingstone in Sambia am mächtigen Sambesifluss und habe bisher noch keine Ahnung, wann, wie und wo unsere Reise enden wird. Plan A, unser Rückflug am 23. April von Kapstadt nach Frankfurt wurde aus gegebenen Anlass storniert. Aber es gibt ja noch mehr Buchstaben im Alphabet und eine weitere Herausforderung für uns ist es, eine neue Exitstrategie zu finden. Wir nehmen diese Herausforderung bereitwillig an. Jammern und Klagen hat noch keinem Abenteurer geholfen – auch nicht in den Zeiten der Corona. Wer sich also Mimimi Geschichten hier erhofft, den muss ich leider enttäuschen. Diejenigen verweise ich auf die einschlägigen Medien, die sind voll davon. 

Über allem steht grundsätzlich, Rudolf und ich nehmen die Angst der Mitmenschen und die Risiken durchaus ernst. Unsere Meinung zu dem Thema hat auch nichts mit Leichtsinn oder Arroganz zu tun. Es ist einfach unsere Lebensphilosophie, uns unserer Angst bewusst zu werden und sie in Achtsamkeit und Umsicht umzuwandeln, statt in Panik.

Dahingehend hat sich unsere Reise und unsere Mission seit den Sanktionen hier in  Afrika gewandelt. Ihr seht keine einzige Zahnbürste mehr auf den Fotos, keine Aufnahmen mehr von Schulen. Auch der Inhalt unserer Gespräche mit der Bevölkerung hat sich geändert. Von Themen über Zahngesundheit hin zu Themen rund um das Coronavirus. Wir wollen im Austausch sein und nicht schon mit der Desinfektionsflasche besprüht werden, bevor wir überhaupt den Helm abgenommen haben. Was uns hier in allen afrikanischen Ländern äusserst positiv auffällt, sind die Händewaschmöglichkeiten vor jedem öffentlichen Gebäude. Diese Maßnahmen wurden flächendeckend, bereits seit den Ebola-Epidemien eingeführt. Somit waschen sich hier die Afrikaner ganz oft am Tag die Hände. Wir sind sehr betroffen, als wir erfahren, dass ein lieber Freund und Koooperationspartner aus Deutschland sehr ernsthaft an dem Virus erkrankt ist. Gott sei Dank geht es ihm mittlerweile wieder besser.

Wir sehen diese Krise als Chance. Genau wie es das chinesische Schriftzeichen für Krise symbolisiert, nämlich die Verbindung von Gefahr und Möglichkeiten. Vielleicht ist es gerade das, was der ganzen Reise – die eh schon unbeschreiblich gigantisch war und ist – noch einmal eine ganz besondere Note geben wird. Völlig panisch und kopflos Tansania vor 2 Wochen zu verlassen, als die Situation in Deutschland immer drastischer wurde, war einerseits nicht möglich und andererseits nicht unser Weg.

David Livingstone, der weltbekannte Afrikaforscher des 19. Jahrhunderts wusste auch oft nicht, wohin ihn sein Weg hier in Afrika führen würde. Und damals gab es noch nicht einmal Karten oder gar Straßen. Heute sind wir es gar nicht mehr gewohnt, für Tage oder gar Wochen ohne Plan zu sein. Hier in Sambia gibt es inzwischen exzellent ausgebaute Straßen und auf unseren Bikes können wir uns ganz frei bewegen. David Livingstone dagegen kämpfte sich 1855 mit einem Tross von 180 Trägern und zu Fuß durch den Urwald und entdeckte als erster Europäer bei seinen Forschungsreisen Großartiges, wie zum Beispiel die Viktoriafälle, die wenige Kilometer östlich von hier 100m in die Tiefe rauschen.

Über 1,7 Kilometern Breite stürzt sich der Sambesi mit 10.000 Tonnen Wasser  pro Sekunde in die Tiefe. Ein unglaubliches Naturschauspiel.

“Mosi oa Tunya – Donner, der raucht” werden sie von den Eingeborenen genannt. Zu diesem Naturwunder hier in Sambia werdet Ihr an späterer Stelle noch mehr erfahren. Denn dieser Bericht beginnt ein paar Wochen bevor das “Virus der Angst” – so nenne ich all die Medienberichte, Restriktionen und Verbote, die weltweit zu Angst und Schrecken führen – auch Afrika erreicht und Teil dieser Reise wird. Ich fange jedoch nie damit an, unsere Erlebnisse chronologisch niederzuschreiben, sondern folge den Gedanken die mir gerade hier und jetzt – am 6. April des Jahres 2020 um 11:49 Uhr durch den Kopf schießen… Rudolf kündige ich schon am Morgen an: “Ich tauche heute ab und bin im “Tunnel des Schreibens”. Das bedeutet: “Störe mich bitte nicht. Essen und Trinken darf jedoch gerne gereicht werden.” ;-))

Aber keine Sorge, Rudolf sonst natürlich sehr hilfsbereit und unterstützend in allen Belangen, hat tatkräftige Hilfe bei der Speisezubereitung, denn aufgrund von Touristenflucht, leeren Lodges und geschlossenen öffentlichen Gebäuden hier in Livingstone stehen für uns fünf “überlebenden Muzungus”, fünf Angestellte der Lodge bereit. Eine 1:1-Betreuung sozusagen. Wir haben Glück, eine der letzten noch geöffneten Unterkünfte gefunden zu haben.

Neben Rudolf und mir logieren hier noch der 70-Jährige Abenteurer Josef aus Bayern, der (zünftig) Sepp gerufen wird und ein Ehepaar aus den USA, Eric und Rita, die ebenfalls hier gestrandet sind. 18 Jahre lebten die beiden früher in Kenia und von ihnen nehmen wir folgende Erkenntnis mit:

“Wenn Du in Afrika eine Sache am Tag erledigen kannst, dann war es ein erfolgreicher Tag!”

Wir nutzen die “gewonnene” Zeit für Entdeckungen rund um Livingstone, für Recherchen zu unserer Weiter- und Rückreise und verbringen die Abende beim gepflegten Gläschen Wein und bereichernden Gesprächen über “Gott und die Welt“.

Mit Sepp am Ufer des Sambesiflusses sitzend – Pizza und Rotwein nur als Take Away möglich. Alle Restaurants sind geschlossen.

Mit Sepp haben wir da einen echten Haudegen an unserer Seite und einen Gesprächspartner auf Augenhöhe. Seine Geschichten faszinieren uns und wir planen morgen gemeinsam die offiziell geschlossene, namibische Grenze „anzugreifen“. Eigentlich völlig aussichtslos und dennoch haben wir einen Joker im Ärmel: Ein sehr lieber Geschäftspartner meiner Praxis offerierte uns eine Möglichkeit, wie wir möglicherweise über seine Kontakte zum Auswärtigen Amt eine Ausnahmegenehmigung für die Einreise nach Namibia erwirken können. Lieber Herr Mertes, egal ob das klappt oder nicht. Allein, dass Sie sich so rührend um uns und unsere Rückreise kümmern, berührt uns sehr. Vielen herzlichen Dank dafür. Wenn dieser Blog veröffentlicht ist, wissen wir bereits mehr. Wir lassen uns jedenfalls nicht einschüchtern und in Panik versetzen. Es gibt IMMER einen Weg.

Ich möchte mich im Vorfeld dafür entschuldigen, falls meine ketzerischen Äußerungen bzgl. der weltweiten Coronahysterie, bei dem einen oder anderen Leser auf Missfallen treffen sollte. Das könnte durchaus passieren, da ich aus Deutschland Informationen bekomme, dass 80% (!) der Bevölkerung hinter den Restriktionen  stehen oder sogar noch strengere Restriktionen fordern. Ob diese Zahlen wirklich stimmen, weiß ich nicht. In den Medien werden ja seit Wochen Daten und Statistiken zusammenhangslos in die Menge geworfen, dass es einen nur so schaudert. Und ich bekomme den Anschein die Masse plappert alles nach und folgt der Strategie des “voraus eilenden Gehorsams”.

Des weiteren dringen Informationen durch, dass Gegenmeinungen auf Youtube bereits zensiert werden. Der Spiegel schreibt dieser Tage in einem Gastbeitrag “Angst frisst Demokratie”. Das unterschreibe ich sofort! Es könnte also durchaus passieren, dass ich mit meiner Meinung zu dem ganzen Vorgang anecke. Ich kann damit leben, denn wenn man wie ich, wochenlange Reisen macht, trotz Kindern und eigener Praxis – und dann trotz Coronahysterie nicht unverzüglich zurück kommt, wird man immer auch auf Unverständnis stoßen.

Everybodys Darling zu sein ist nicht (mehr) mein Weg. Meinen eigenen Weg zu gehen ist mir sehr wichtig. Mit der Masse mitzuschwimmen, wiederstrebt mir von Grund auf.

Dafür bin ich umso mehr von Dankbarkeit erfüllt, wie zahlreich und wertschätzend viele von Euch sich über unsere Reise und die Darstellung der Erzählungen in Wort und Bild in den letzten Wochen geäußert haben. Und ich kann mir keinen besseren Reisepartner als Rudolf wünschen. Wenn nicht schon davor, so zeigt gerade die jetzige Situation, was für ein geniales Team wir auf Reisen sind. Zu diesem Team gehören natürlich auch alle Unterstützer dieser Reise, ganz vorn Bernd und meine wunderbaren Jungs Gustav und Franz, die Großeltern, meine Praxismitarbeiter, die wirklich Großartiges leisten und die vielen Freunde und Kollegen, die uns auf dieser Reise tragen. 

Ich bin sooo stolz wie beispielsweise Bernd neben dem Homeschooling die Zeit mit den Jungs für kreative Zwecke nutzt. Diese Bilder von Gustav und Franz – in Zeiten der Corona entstanden – sind einfach phänomenal!!! Danke dafür und für noch so viel mehr, Bernd!

Wir schätzen die Weisheiten und Gedichte von Khalil Gibran und ich möchte eine Passage aus dem Buch “Der Prophet” an dieser Stelle zitieren.

Von den KINDERN – Eure Kinder sind nicht eure Kinder. Sie sind die Söhne und die Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber. Sie kommen durch euch, aber nicht von euch, Und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht. Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, aber nicht eure Gedanken. Denn sie haben ihre eigenen Gedanken…”

Ich bin überzeugt, dass Bernds und meine Weltsicht dazu beitragen, dass sie eigenständig und selbstbewusst durchs Leben gehen. Im Ausdruck ihrer Gesichter auf den Fotos kann man den Willen und die Bereitschaft dazu erkennen. Ich bin so dankbar, dass sie uns als ihre Eltern auserwählt haben.

Und wenn es nur Einen unter Euch gibt, bei dem wir mit unserem Tun und durch die Art und Weise des Reisens einen Impuls für mehr Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe gesetzt haben – dann hat sich der Aufwand für uns mehr als gelohnt. WE ARE ALL ONE – stand am Ende meines dritten Videos „Wenn Jemand eine Reise tut…“ im Abspann und dieser Leitsatz steht für Rudolf und mich über der gesamten Reise! Für die unter Euch, die das Video noch nicht gesehen haben ist hier der Link dazu: https://youtu.be/2UGcUXw6eXU

Jedoch keine Sorge, dieser Reiseblog wird nicht nur ein persönliches Statement zur Corona-Situation und ich will mich auch nicht als Revoluzerin hervortun. Ich möchte jedoch meine Traurigkeit und meine Wut über das Vorgehen in Deutschland und der ganzen Welt mit Euch, unseren treuen Wegbegleitern, teilen.

Meinungsfreiheit sollte noch erlaubt sein und ich habe das Titelbild bewusst gewählt: Ein Krieger des Stammes der Tonga, hinter mir auf meinem Bike sitzend.

Krieger des Stammes der Tonga mit Speer, Axt und Steinschleuder

Es trägt gleich mehrere Botschaften: Der Krieger symbolisiert den Archetypen in mir, der mich solche Reisen überhaupt machen lässt. Ohne unseren Durchsetzungswillen und Mut wären Rudolf und ich nicht hier. Der gestrige Besuch im Dorf der Tonga ist seit einer Woche mal wieder der erste engere Kontakt mit der Bevölkerung hier in Afrika.

Dorfleben
Schlafplatz der Familie

Die Besuche an Schulen und Waisenhäusern sind seit den Restriktionen leider nicht mehr möglich. Und das in einem Land wo bis heute nur 10 Infizierte registriert sind und bisher noch kein Corona Todesfall aufgetreten war. Jetzt erst, heute morgen liest mir Rudolf die seitenfüllende Schlagzeile der „Zambian TIMES“ vor: „First Zambian dies of COVID-19“. Ich muss mich wirklich zusammen reißen. „HALLO !!!!! – in Sambia sterben tagtäglich tausende Menschen an anderen Ursachen wie Cholera, Unfällen, HIV u.v.m. AND – NOBODY CARES. Aber der erste Corona-Tote verdient auch hier die Titelseite. Andere Länder machen es vor. Ich kann gar nicht so viel Ugali essen, wie ich k….. möchte. Ich atme stattdessen gaaaaanz tief ein – und lenke meine Aufmerksamkeit wieder auf mein Titelbild zurück. Es zeigt nämlich die Erfüllung eines Wunsches: „Ich wollte unbedingt ein Foto mit mir und einem Stammeskrieger Afrikas hinten auf meinem Bike sitzend“, sagte ich bereits vor Antritt der Reise zu Rudolf. Nach mehr als 13.000 km sollte mein Wunsch hier in Sambia in Erfüllung gehen. Bei den Massai in Tansania hatte es noch nicht geklappt. Bei unserem Zahnputzbesuch im Ngorongoro Conservation Area lies die Zeit es nicht mehr zu und die kostümierten Massai, die für Touristenfotos am Straßenrand posieren, waren mir nicht authentisch genug ;-). Zunächst muss allerdings der Tongakrieger passend zu meiner romantisierten Afrikavorstellung gestylt werden. Ich bitte ihn sein Neon-T-Shirt mit Werbeaufdruck auszuziehen, und sein Waffenarsenal  geschickt und gut sichtbar zu drapieren. Rudolf hat dann mindestens 30 verschiedene Aufnahmen gemacht und auch schon deshalb verdient er es, das Titelblatt dieses Blogs zu zieren.

Danke lieber Rudolf für dein unermüdliches Fotografieren und deine Ideen, die besonderen Momente unserer Reise auf so wunderbare Weise festzuhalten. Dein Traum, dass es Deine Fotos mal bis ins National Geographics Magazin schaffen, ging zwar bisher noch nicht in Erfüllung, aber (und ;-)) sie bereichern dafür diesen Blog.

Nun aber mal zum Reisebericht zurück. Ich versuche meine Gedanken zu strukturieren und überlege wie mein letzter Blog über Kenia und Uganda endete, um einen schlüssigen Übergang zu schaffen. Frauen in bunten Gewändern, lachende Kinderaugen, kleine dunkle Händen auf meiner weißen Hand, berührende Aufnahmen von unvorstellbaren Lebensumständen, wie z.B. in den Slums und immer wieder unser Kontakt zu den Menschen in Afrika. Wie überall auf dieser Welt hat sich seit den Aufnahmen sehr viel geändert. Auf Nähe und Kontakt zu gehen ist schwieriger denn je geworden – in Zeiten der Corona.

In Ruanda verliäuft das öffentliche Leben noch normal und wir bemerken noch keine Angst und Unsicherheit uns gegenüber. Hier verleben wir fantastische Tage auf dem Motorrad und gehen unkompliziert in Kontakt mit den Menschen am Straßenrand und in den Ortschaften.

Alle mal bitte für das “deutsche Fernsehen” in die Kamera lächeln 😉
Fred Feuerstein lässt grüssen – wir waren schwer beeindruckt von diesen Rollern
Twa-Pygmäen in Ruanda
Töpferkunst der Twa-Pygmäen

In Kigali, der beeindruckenden Hauptstadt Ruandas besuchen wir die Zahnärztliche Universitätsklinik, auf die Art und Weise, wie sich viele Türen in Afrika für uns bereits geöffnet haben: Angeklopft und lächelnd hereinspaziert. Ohne Voranmeldung bekommen wir auf diesem Wege eine Privatführung über das Universitätsgelände. Als ich mich in den Behandlungsräumen der klinischen Ausbildung umschaue, fühle ich mich in meine Studienzeit Mitte der 90er zurück versetzt. Es sieht alles sehr ähnlich aus wie bei mir damals in den historischen Gebäuden der Charité in Berlin. Die Atmosphäre, der Geruch und die erwartungsvollen, zum Teil ängstlichen Augen der Studenten, rufen in mir den pawlowschen Reflex hervor, dass ich auf einmal ein flaues Magengefühl bekomme. Ich sehe mich selbst, zitternd vor dem Oberarzt stehen, während er mit nichtsagendem Blick, meine Arbeit am Patienten begutachtet. Auch wenn viele sagen, die Studentenzeit sei die schönste Zeit, trifft dies für mich nur bedingt zu. Ich habe diese Hierarchien und das Gefühl des „ausgeliefert seins“ nie gemocht. Deshalb habe ich selbst noch in Kigali – 25 Jahre später – Mitgefühl mit den Studenten. Rudolf und ich versäumen jedoch nicht, ihnen zu versichern, dass sie sich für einen wundervollen Beruf entschieden haben. Als Antwort blitzen uns die weiße Zähne der zukünftigen Kollegen entgegen und ein Lächeln erscheint auf ihren Gesichtern, das uns verbindet.

Eingang zur Medizinischen Universität in Kigali / Ruanda
Im zahntechnischen Labor der Universitätsklinik
Klinischer Behandlungssaal der Zahnmedizinstudenten

Als wir durch Kigali fahren, denken wir, wir seien in Beverly Hills. Die modernen Villen, die geschmackvollen, aufgeräumten Gärten in Hanglage, das ordentliche Straßenbild inklusive der Bürgersteige und Straßenbeleuchtung, waren uns in ganz Afrika bisher so noch nicht begegnet.

Kigali zählt deshalb für mich zu den schönsten Hauptstädten Afrikas. Auch das Umland überrascht uns. Wie im Bilderbuch präsentieren sich die hügeligen Landschaften. Ich sage ganz oft zu Rudolf während der Fahrt: Wenn ich nicht wüsste, ich sei in Afrika, so könnte das auch gut die Toskana sein.

Kivusee / Kibuye / Ruanda

Wirklich schön und herzöffnend ist es zu sehen, wie sich dieses Land von dem Trauma des Genozids im Jahre 1994 erholt und mittlerweile das größte Wirtschaftswachstum in Afrika aufweist. Das Genocide Memorial ist eines der wenigen touristischen Ziele, das wir bewusst ansteuern. Die Bilder und Berichte dort berühren uns tief und machen uns fassungslos, zu was Menschen fähig sind. Was mich dabei wirklich schockiert ist, wie wenig ich davon damals mitbekam. Circa 1.000.000 Menschen wurden innerhalb von 3 Monate regelrecht abgeschlachtet. Die Bilder der Kinder gehen mir lange nach dem Besuch der Gedenkstätte nicht aus dem Kopf. Mir steigen auch jetzt hier beim Schreiben die Tränen in die Augen über die Tatsache, dass die Welt damals weggeschaut hat. Heute erregt ein Virus die Aufmerksamkeit der gesamten Welt, möglicherweise wird nur ein Bruchteil daran sterben. Aber damals sah man weg, hörte es vielleicht beiläufig in den Medien, welche Gräueltaten sich hier abspielten. „Afrika ist sooo weit weg.“ „Das sind ja nur Wilde.“ NEIN, es sind Menschen wie wir, die einem Wahn zum Opfer fielen. Zahlreiche Beispiele gibt es in der Menschheitsgeschichte, der Holocaust und der Genozid in Namibia an den Hereros und Namas sind die unrühmlichen Beispiele aus der deutschen Geschichte. Ich merke gerade wie mein Blut in den Adern zu kochen beginnt und ich schäme mich, damals 1994 gemütlich mein Studium absolviert zu haben – während hier in Ruanda eine Million unschuldige Menschen systematisch ermordet wurden. Allein sich das bewusst zu machen – auch im Hinblick der jetzigen Medienmacht in Zeiten der Corona. Was hätte damals verhindert werden können, wenn die Medien ihre Macht und Möglichkeiten genutzt hätten? Mit einem Satz von Bill Clinton möchte ich meine Gedanken zu diesem traurigen Kapitel um den Völkermord in Ruanda beenden. Er sagte sinngemäß, damals nicht eingegriffen zu haben, sei der schwerste Fehler seiner Laufbahn als Präsident gewesen.

Mehr als 25 Jahre danach zeigt sich Ruanda als offenes, menschenfreundliches Land. Anders als in Südafrika sind die Grundstücke nicht von hohen Mauern und Stacheldraht umgeben. Wir fühlen uns so sicher wie in kaum einem anderen Land auf dieser Reise. Seine Bewohner sind farbenfroh afrikanisch gekleidet. Die Fahrradfahrer auf ihren bunt dekorierten Rädern und Mopeds füllen die Straßen.

Der Kunde des Fahrradtaxis gibt mir beim Überholen ein Like – das gebe ich gerne zurück

Private PKWs gibt es so kaum außerhalb der Hauptstadt. Somit sind wir auch hier ständig von Schaulustigen umringt, wenn wir mal kurz stoppen, um unsere Shirts zu benetzen oder einen kühlen Drink zu nehmen. Nur so wird die Fahrt bei über 30 Grad erträglich.

Nach Ruanda steht die Überlegung, wie geht‘s weiter? Spontan entschließen wir uns aufgrund der Empfehlung von Markus und Jutta (zwei Motorradreisende aus Köln, die wir mehrfach auf dieser Reise treffen) noch einmal nach Uganda einzureisen, um den Schimpansen im Kalinzu Central Forest Reserve einen Besuch abzustatten. Anders als die Berggorillas sind die scheuen und agilen Tiere nur von weitem zu bestaunen. Hoch oben in den Baumwipfeln können wir ihr Treiben dennoch gut beobachten. Was mich besonders beeindruckt, ist dieser unglaublich schöne Regenwald. So und nicht anders habe ich mir den afrikanischen Dschungel in meinen Phantasien ausgemalt. Superschöne Naturaufnahmen und Eindrücke entstehen dabei und belohnen uns für die Strapazen der Wiedereinreise.

Kalinzu Central Forest Reserve / Uganda bei Sonnenaufgang

Die Würgefeige im tropischen Regenwald – beeindruckend riesig

Nach Uganda reisen wir zum zweiten Mal in Tansania ein. Der Westen des Landes ist sehr viel weniger touristisch als die Urlaubsmagneten um die Serengeti und den Ngorongorokrater. Schon die Einreise von Uganda aus ist eine der abenteuerlichsten Offroad-Etappen überhaupt. Mehrfach liegen Rudolf und ich mit unsren 250 kg schweren Maschinen im Schlamm. Ich bin von oben bis unten in Matsch eingeweicht. Bei einem Sturz liegt auch mein geliebtes Gimbal (der Videostabilisator für‘s Handy) im Dreck. Ergebnis ist ein nicht reversibler Elektronikschaden des Gimbal. Einige Tage macht mich das sehr traurig, da der Gimbal quasi das Herzstück verwacklungsfreier Videos ist, die ich mit so viel Freude als lebendige Erinnerung erstelle.

Der Marabu zählt in Afrika zu den “Ugly Five” – für uns hingegen eine unglaublich faszinierende Storchenart. Die anderen vier sind übrigens die Hyäne, der Geier, das Gnu und das Warzenschwein

Humor ist, wenn man trotzdem lacht ;-))

Für mich ist klar, irgendwie muss ich ein neues Gerät beschaffen. Verschiedene Lösungen entstehen in meinem Kopf. In Afrika scheint die Wiederbeschaffung nicht realisierbar zu sein. Deshalb ist unsere erste Idee ein Ersatzgerät aus Deutschland hierher postlagernd zu versenden. All die Ereignisse um Corona sowie die exorbitanten Transportkosten, die weit über dem materiellem Wert des Gimbals liegen, lassen mich von dieser Variante Abstand nehmen. Danke liebe Tanja für Deine eifrige und professionelle Recherche bei DHL, UPS und Fedex. Wir finden einen anderen Weg. Mit „Wir“ meine ich Rudolf mit seinen genialen Netzwerkfähigkeiten und Oscar. Der ITK-Alumni aus Lusaka ist letzten Endes der Schlüssel zum Erfolg. Er macht den Laden in Lusaka für uns im Vorfeld ausfindig und reserviert ein vergleichbares Gimbal für uns. Somit halte ich nun wieder freudig das wertvolle Teil beim Filmen in den Händen und ihr werdet das Ergebnis in meinem letzten Video bald sehen können.

Sonnenuntergang am Flussufer des Sambesi / Livingstone / Sambia mit Gimbal 🙂

Jetzt heißt es aber erst einmal diesen Blog zu schreiben und danach kommt für aller Videofans (und diejenigen, die nicht so gerne lesen) der Text in bewegten Bildern. Ich kann Euch nur versichern, mir macht das alles so eine große Freude und mit jedem Feedback von Euch hüpft mein Herz vor Dankbarkeit.

In Kayanga, Westtansania haben wir einen Kontakt der uns bereits von Beginn an sehr gereizt hat. Über unseren lieben Kollegen Jörg Gerndt erfahren wir von Pater Hans, einem Österreicher der seit 25 Jahren in Tansania lebt und derzeit als katholischer Missionar in Kayanga arbeitet. Jörg arbeitete für 4 Wochen über den Jahreswechsel als Zahnarzt in verschiedenen Missionsstationen und empfahl uns unbedingt einen Stopp dort einzulegen. Missionsarbeit finden wir äußerst spannend und eine willkommene Abwechslung zu unseren bisherigen Erfahrungen, die sich ja im wesentlichen um Kinder in Schulen und Waisenhäuser drehte. Pater Hans erleben wird als einen unglaublich herzlichen und hilfsbereiten Menschen und durch sein Tun und Handeln werden diese drei Nächte in Kayanga unvergesslich. Für mich als DDR Kind ist es das absolute Highlight gemeinsam am Tisch mit dem Bischof zu dinieren. Selbst für Rudolf, der in katholischen Sphären in seiner Kindheit und Jugend mehr bewandert war als ich, ist dies ein ganz besonderer Moment. Von katholischen Nonnen bekocht und beim Rotwein gemütlich plaudernd mit einem Bischof am Tisch zu sitzen, kann wahrlich nicht jeder von sich behaupten. Auch hier können wir unsere Botschaft, die Möglichkeiten einer verantwortungsvollen und selbstbestimmten Mundgesundheit, im lockeren Gespräch transportieren und beantworten ausführlich die Fragen der Geistlichen zu diesem Thema. Vielen herzlichen Dank Pater Hans für diese Einladung und die Fürsorge um unser Wohlergehen während unseres Aufenthaltes in Kayanga.

Im Gespräch mit Pater Hans vor der St. George Kathedrale in Kayanga / Westtansania
Besuch beim Bischof Almachius Vincent Rweyongeza / Kayanga / Westtansania
Gemeinsames Dinner zusammen mit dem Bischof und Pater Hans im Kreise der Geistlichen im Bischofspalast
Motorradwerkstatt in Kayanga
Gemeinsames Lachen am Morgen nach Rudolfs überstandener Magen- Darm Attacke in Afrika. Wir können über uns selbst lachen. Und das ist so wertvoll – auch oder vor allem in Zeiten der Corona

In Tansania wollen wir gerne noch einmal einen Stopp am Lake Tanganyka machen. Ursprünglich war Rudolfs Idee mit dem ehemaligen deutschen Kanonenboot „Graf Goetzen“, heute „ MV Liemba“ von Kigoma nach Mpulungu in Sambia zu reisen. Er sah in seinem Geiste schon wie unsere Bikes in Netzen auf das Schiff gehieft werden. Leider ging dieser Wunsch nicht in Erfüllung, denn wir erfuhren, dass die Liemba seit Oktober 2018 bereits außer Betrieb sei. In der Papenburg Werft kurz vor dem ersten Weltkrieg erbaut, wurde sie in 5000 Kisten nach Kigoma in Deutsch-Ostafrika transportiert, erst per Schiff und dann mit der Bahn und hier zusammen genietet. Hauptaufgabe war der Waren- und Personentransport. Mit Ausbruch  des ersten Weltkriegs wurde sie bewaffnet und als Kanonenboot eingesetzt. Niemand weiß so genau, ob sie jemals wieder in Betrieb gehen wird. Der Kapitän scheint, trotz des desolaten Zustandes, daran zu glauben. Er wohnt noch immer auf seiner „Liemba“ und gibt uns stolz eine kleine Führung über den im Hafen vertäuten, historischen Dampfer.

Rudolfs grosser Wunsch liegt hier brach in Kigomas Hafen
Auf der Brücke war es gefühlt 40 Grad heiß
Mannschaftskabine

Dass unser Stopp in Kigoma fünf Tage andauern sollte, kann niemand im Vorfeld erahnen. Uns überrollen in diesen Tagen die Nachrichten aus Deutschland, von den Familien und meiner Praxis. Botschaften über die Schließung aller Schulen und Kindergärten, Mitarbeiter, die ihre Kinder betreuen müssen, Patienten, die ihre Behandlungen absagen. Unsicherheit und Angst dringen so intensiv zu uns vor, dass wir tagelang am Telefon verbringen. Lockdown und Shutdown sind die (Un-)Wörter dieser Tage. Erstmals seit Monaten sehen wir uns wieder eine Tagesschau des deutschen Fernsehens an und es dauert nur Minuten bis uns Angst und Bange wird. Bis heute ist es das letzte Mal, dass wir uns dazu verleiten lassen, uns zu sehr auf den Medienstrudel einzulassen.

Diese Tage in Kigoma, am Lake Tanganyka werden uns immer in Erinnerung bleiben, als der Einzug von Corona in unsere Reise. Es gibt ab da eine Reise vor Corona – und eine Reise in den Zeiten der Corona.

In dieser sehr schönen Unterkunft in Kigoma, mit Blick auf den Tanganyikasee, treffen wir auch das Kölner Paar Markus und Jutta wieder.

Wer Interesse an Offroadtouren in der Südtoskana hat, wende sich bitte an Markus und Jutta, zwei echte Enduroprofis aus Köln. www.moto-adventures.de

Die beiden waren uns bereits in Uganda über den Weg gefahren und das Schicksal wollte es, dass sich unsere Wege in dieser Lodge wieder kreuzen. Jutta und Markus reisen seit mehr als 20 Jahren auf dem Motorrad und waren schon mehrfach in der ganzen Welt mit ihren Bikes. Diese Reise führte sie von Köln bis hierher und nach insgesamt 12 Monaten wollen sie im Oktober wieder zurück in Deutschland sein. Ich bewundere ihren Abenteuergeist und die positive Energie zwischen den beiden ist ein schöner Gegenpol zu all den Hiobsbotschaften aus der ganzen Welt. Wir überlegen an diesen Abenden zu viert, wie unsere Reisen nun weiter gehen könnten. Was ist das Beste in dieser Situation? Die Rückholaktionen für Deutsche im Ausland greifen für uns nicht. Tansania steht als Nichtrisikogebiet nicht auf dem Abholplan. Also heißt es für uns, selbst zu schauen und zu überlegen, was vernünftig und sinnvoll erscheint. Meine Devise in solchen Krisensituationen lautet stets: „Erstmal an das Gewitter ‘ran fliegen, Lage studieren und dann entscheiden, bevor man im Vorfeld schon in Panik verfällt.“

Wir warteten gefühlte 2 Stunden auf unser Essen: Reis mit Bohnen und Kochbananen. Das Huhn welches zwischendurch hinter den Töpfen geschlachtet und gerupft und in den Kochtopf gesteckt wurde, war nicht für uns bestimmt…
Rudolf nutzt die Wartezeit für die Streckenplanung
Unser Posting auf Facebook. Das Kommentar eines sehr lieben Patienten daraufhin lautet: “Na, zuviel vom Nutellaglas gens´´ascht?”
Kollektiver Badespaß am Wegesrand / Westtansania

 

Sumbawanga / Westtansania – kurz vor der Grenze zu Sambia

Mtai / Westtansania – letzte Übernachtung vor der Grenze zu Sambia

Und mit dieser Devise schaffen wir es nun sogar bis nach Sambia. Der Grenzübertritt ist einer der entspanntesten der gesamten Reise. Das lässt uns hoffen und bisher verläuft hier den Umständen entsprechend noch alles sehr friedlich.

Gechilltes Warten an der sambesischen Grenzstation. Der Zöllner musste erst vom Nachbarort gerufen werden, um unser Carnet de Passage abzustempeln.
Unterkunft für drei Nächte in Mpulungu / Südspitze des Lake Tanganyika / Sambia
Kauf der kleinen Fische – Kapenta genannt – auf dem Fischmarkt. I love it !!!!
Waren und Personentransport zwischen den vorgelagerten Inseln und Mpulungu. Hier am Hafen wären wir auch mit der “MV Liemba” angekommen.
Tatort des Geschehens: Kanister vertauscht (ich) 1,5 Liter Wasser statt Benzin in den Tank gegossen (verdammte Schei…) 3 Stunden Tank leer pumpen lassen. Danach war “alles wieder gut” 😉
Rudolf koordiniert die Rettungsaktion

In Lusaka, der Hauptstadt von Sambia treffen wir zwei ehemalige ITK-Alumni aus Leipzig: Friday und Oscar. Friday ist ehemaliger Tischtennis-Nationalspieler Sambias und Oskar kümmerte sich um die Förderung des Behindertensports von Kindern und Jugendlichen in Sambia. Das öffentliche Leben in der Hauptstadt ist schon stark eingeschränkt. Schulen und Einrichtungen wegen Corona geschlossen und Restaurants bieten nur Take Away an.

Alle Stühle sind in den Restaurants in Lusaka hochgeklappt. Es ist nur noch Take Away möglich
Picknik im Park mit Oscar und Friday
Besuch bei der Familie von Friday am Stadtrand von Lusaka

Leider ist es uns nun nicht mehr möglich in Schulen und Waisenhäusern, bei Flüchtlingen oder anderen Gruppen unseren Unterricht zu halten. Das macht uns sehr traurig und andererseits demütig. Wir danken dem Universum für all die wundervollen Erlebnisse und Erfahrungen, die wir bereits vor dem Ausbruch der Sanktionen in den zahlreichen afrikanischen Ländern machen durften.

Die Früchte des Baobab-Baumes in den Händen des Jungen
Pausenstopp im Schatten des wunderschönen Baobab-Baumes – einem Wahrzeichen Afrikas

Jetzt steuern wir eine afrikanische Sehenswürdigkeit an, die von Anbeginn der Reise auf unserer Bucket-List stand – die Viktoriafälle in Livingstone. Die Fahrstrecken in Sambia sind eher langweilig, das Landschaftsbild ändert sich kaum und die sehr gut ausgebaute Verbindungsstraße von Lusaka nach Livingstone führt fast nur schnurgeradeaus und bietet kaum Möglichkeiten mal einen Abstecher ins Hinterland zu machen. Rechts und links der Straße säumen Musterfelder und Werbeschilder von Saatgutherstellern wie Pioneer und Seed & Co. die Flächen. Rudolf erzählt mir während der Fahrt, wie diese Konzerne die Bauern in Entwicklungsländern von sich abhängig machen, indem sie erst billig ihre Hybridsaat verkaufen, aus deren Früchte die Ackerbauern dann keine fruchtbaren Saatkörner mehr gewinnen können. Das nennt man dann „Entwicklungshilfe“.

Auf dem Streckenabschnitt von Lusaka nach Livingstone kassieren wir in nur 24 Stunden drei Strafzettel wegen überhöhter Geschwindigkeit in den Ortschaften. Das sind zwei mehr als auf der gesamten Reise durch Afrika bisher. Wir erfahren von Thomas, einem deutschen Zahnarzt, der in Lusaka lebt, dass diese Plage in ganz Sambia verbreitet sei. Er schickt uns den Bußgeldkatalog, der 141 Vergehen auflistet. Die Ortschaften sind als solche oft gar nicht zu erkennen. Das Geschwindigkeitsschild erst recht nicht. Nach dem zweiten Strafzettel sind wir schon etwas paranoid, als erneut eine uniformierte Person auf die Fahrbahn tritt und uns raus winkt. Ich sage zu Rudolf, jetzt sind wir definitiv nicht über 60 km/h gefahren. Das ist die erlaubte Geschwindigkeit. Als wir uns dann den Videobeweis zeigen lassen, stehen da 63 km/h – ohne Toleranzabzug wie in Deutschland. Wir schimpfen wie die Rohrspatzen. Das sei pure Abzocke wegen 3 km/h! In keinem anderen afrikanischen Land sei so etwas vorgekommen usw. Die Geschichte stimmt sogar. In Mosambik haben wir sogar einmal das Bußgeld erlassen bekommen, obwohl wir fast doppelt zu schnell waren. Es lädt aber auch wirklich dazu ein, bei super ausgebauten Straßen und NULL Verkehr mal ein bisschen mehr Gas zu geben. Allein des Fahrtwindes wegen, der bei tropischen 34 Grad auf den Bikes das Unterwegssein in Ritterrüstung halbwegs erträglich macht. Es hilft nix. Wir müssen erneut 300 Kwatcha berappen, etwas 15 Euro. Das ist natürlich für uns zu verschmerzen, für die Einheimischen hingegen ein kleines Vermögen. Der Beamte bleibt hart und stellt Rudolf noch eine richtig schicke Urkunde für unser Vergehen aus. Positiver Nebeneffekt ist, dass bisher immer nur einer von uns zahlen musste, obwohl wir beide zu schnell waren – Kleingruppendiscount sozusagen.

Der Strafzettel ist dekorativer als die Approbationsurkunde

In Livingstone angekommen merken wir sehr schnell, dass auch hier die Sanktionen wegen des Coronavirus Einzug gehalten haben. Kaum eine Lodge ist geöffnet, die Restaurants dürfen nur Take-Away anbieten. „Its closed“ hören wir mehrfach vom Pförtner bei unserer Anfrage bzgl. einer Unterkunft. Die Stadt an den weltberühmten Viktoriafällen, die das gesamte Jahr vom Tourismus lebt, ist quasi von Weißen entvölkert. Ab und zu sieht man noch einen Gestrandeten. So wie das amerikanische Ehepaar und der Josef aus Bayern, der hier in Afrika mit seinem 20 Jahre altenToyota Landcruiser unterwegs ist. Die drei bewohnen nun seit einer Woche zusammen mit uns als einzige Gäste die Lodge, die wir dann zum Glück doch noch ausfindig machen konnten.

Als wir am Tor zu den Viktoriafällen erfahren, dass diese ebenfalls geschlossen seien, zweifle ich (nicht) das erste Mal ernsthaft an der Intelligenz unserer Spezies. Rudolf und ich stehen fassungslos vor dem geschlossenen Tor und versuchen noch den Wärter zu bestechen, dass er uns mal eben über den 1 Meter hohen Zaun krabbeln lässt. Wie oder durch wen sollten sich denn da bitte das Virus übertragen? „Vermutlich durch den Spraynebel der Fälle, der ja dort schon kilometerweit zu sehen ist“ unken Rudolf und ich und schütteln fassungslos die Köpfe über so viel Schwachsinn.

Die Viktoriafälle sind “abgestellt”. Das Gate geschlossen für uns.

Mit Josef (genannt Sepp) haben wir einen Verbündeten. Als erfahrenen Afrikaabenteurer und Wüstenfuchs haben wir jemanden an unserer Seite, der auch nicht in die MiMiMi Schleife der Nation mit einstimmt. Dem Sepp macht so schnell niemand etwas vor. Mit dem 70jährigen Rentner kann man Pferde stehlen. Das merken Rudolf und ich sehr schnell und schließen den rüstigen Pensionär in unser Herz.

Sepp hält die Klappleiter in seiner Hand, die zum Zaunübertritt dienen soll

Unser gemeinsamer Plan in den frühen Morgenstunden den Wärter zu bestechen und mit Josefs Leiter aus seinem Landcruiser über die Zäune zu klettern, klappt leider nicht, da der Wärter einen unverschämten Preis aufruft. Um das Naturwunder für 15 min sehen zu dürfen – im Dunkeln, vor Sonnenaufgang fordert er 150 US-Dollar Schmiergeld pro Person. Das macht für uns wenig Sinn. Für soviel Geld buchen wir lieber den (legalen) Helikopterflug über die Viktoriafälle und ich kann heute bestätigen, das war die bessere Entscheidung. Für 206 Dollar pro Person fliegen Sepp, Rudolf und ich 22 Minuten im Heli und bescheren mir das beeindruckendste Naturerlebnis meines bisherigen Lebens. Die beiden Männer lassen mich ganz gentlemenlike vorne neben dem (natürlich ;-)) sehr gut aussehenden Piloten Platz nehmen. Als der Drehflügler erst nicht anspringen will, wächst mein Angstpegel zwar deutlich, aber fliegen konnte er richtig gut und wir bestaunen die Wassermassen, die sich auf einer Länge von 1700 Metern, an der durch die Fälle gegrabenen ca. 50 m schmalen Felsschlucht, 100 Meter in den Abgrund stürzen. Über 10.000 Tonnen Wasser ergießen sich dort pro Sekunde, so kurz nach der Regenzeit. Das erklärt die Gischt- und Spraywolke, die bis zu 30 Kilometer weit zu sehen ist. Unglaublich welche Naturgewalten hier wirken. Wir erfahren, dass auch hin und wieder Nilpferde und Elefanten von der Strömung erfasst und in die Tiefe mitgerissen werden. Als der Pilot dann den Heli in den engen Serpentinen-Canyon lenkt und knapp über die sich wild aufbäumenden Stromschnellen dahinjagt, fühle ich mich wie beim X-Wing-Fighter-Flug in einem Computerspiel. Nur wenige Meter über dem Wasser empfinde ich uns als ein Geschoss in einem Felstunnel. Der Adrenalinspiegel in meinem Blut steigt in Sekunden an und mein Gehirn meldet „Mayday – Mayday – Mayday!!!!!“ Völlig erleichtert und im Bliss, das eingefrorene Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommend, steige ich mit Wackelpuddingbeinen aus.

Im X-Wing-Fighter-Flug durch den Canyon. Meeeeegaaaaa !!!!

Thank You, Corona Virus. Ohne Dich hätten wir wahrscheinlich den Flug nicht gemacht. Ich fürchte, dass ich mit diesem „Thank You, Corona Virus“ möglicherweise auf Diskussionen und Ablehnung stoßen werde. Ich möchte gerne dazu eine Anmerkung machen: Wie Anfangs erwähnt, sehen wir Krisen immer auch als Chance. Rudolf erzählte mir schon als wir uns vor drei Jahren kennenlernten, dass seine Frau Kirsten, die mit nur 45 Jahren an den Folgen von Brustkrebs starb, mal zu ihm sagte „Ich bin dem Krebs dankbar. Er hat mir das Bewusstsein gegeben, zu erkennen, was wirklich wichtig für mich ist im Leben!“ Krankheit und Tod – und jetzt auch Covid-19 – können gute Ratgeber dafür sein, das Gold zu schürfen, das in jeder Krise verborgen ist. Deshalb sage ich noch einmal „Thank you, Corona Virus.“ 

So, nun sitze ich hier neben Rudolf, der gerade den ersten Teil dieses Beitrages korrigiert.

Gefangen im Paradies.

Sepp haben wir heute Vormittag verabschiedet. Er will sich weiter nach Nordosten durchschlagen und vielleicht treffen wir uns Ende des Monats wieder in Lusaka. Er hat jetzt einen Rückflug für Anfang Mai ab Lusaka, via Nairobi und Paris bis nach München. Ich hoffe hingegen sehr, dass wir noch in den nächsten Tagen die Möglichkeit bekommen nach Namibia einzureisen. Unsere Gefühle zur Weiterreise sind allerdings gemischt. Von einem deutschen Paar, welches in Namibia lebt, erfahren wir gestern, dass in Namibia das öffentliche Leben streng von Polizei und Militär kontrolliert wird und auch keine Lodge geöffnet sei. Wenn wir uns dort nicht fortbewegen dürfen, bleiben wir vorerst hier und beobachten die Lage. 

Die Frage ist jetzt, fliege ich bzw. wir von Windhuk oder von Lusaka zurück. Ich denke und hoffe das wird sich in den nächsten Tagen abzeichnen. Von Lusaka aus werden ab Ende April wieder Flüge angeboten. Rudolf überlegt, erst einmal hier in Afrika zu bleiben. Hätte ich die Jungs und die Praxis nicht, dann würde ich das auch tun. Es macht für uns im Moment wenig Sinn nach Europa zurück zu kehren, wo alles total verrückt spielt. Ich möchte jedoch unbedingt meine Jungs wieder in die Arme schließen und auch Bernd entlasten, der sich so viele Wochen alleine um die beiden gekümmert hat. Außerdem erwarten mich freudig meine Praxismitarbeiter und ich hoffe, dass der Patientenbetrieb alsbald wieder in normalen Bahnen anläuft.

All das wird sich zeigen und vielleicht liege ich mit all meinen Prognosen völlig falsch. Aber was nützt es denn, immer alles schwarz zu sehen?! Unser Denken bestimmt unsere Realität. Positives Denken kann viel bewegen. Wir denken (meistens) optimistisch. Das hat uns bis hier nach Sambia geführt und wir atmen den Duft der Viktoria Fälle ein – hier in Livingstone. So wie 1855 der Namensgeber der Ortschaft Dr. David Livingstone. Er liebte Afrika so sehr, dass er hier begraben sein wollte. Nach seinem Tod wurde sein Herz entnommen und hier in Afrika bestattet, während sein Leichnam aufwendig über tausende von Kilometern nach London zurück gebracht wurde, wo er seine letzte Ruhestätte in der Westminster Abtei fand.

Ich hingegen will vollständig und lebensfroh nach Deutschland zurück kehren – so Gott will – und Afrika wird, dank dieser Reise, immer einen großen Platz in meinem Herzen einnehmen.

Unsere Erlebnisse und Erfahrungen hier in Afrika reichen noch für viele Geschichten. Und schon bald werde ich mit wehmütiger Stimme sagen: „Ich war einmal in Afrika …“

Hakuna Matata 

Eure Jana und Euer Rudolf

12 Antworten auf „Die Reise in den Zeiten der Corona …“

  1. Holy Samolians Skycaptains! I feel like I got to see an Africa that I never saw before. Immediate. Clear. Close-up. Detailed. As personal as an open mouth that only a dentist knows how to look within. I only got to see your photos so far. They are immense. Thank you for being such glorious adventure spirits, and for sharing your dirty happy faces with all who can stand the intensity. Stay away from Germany as long as you can! It is so boring in comparison!
    Thank you!
    Love, Clinton

  2. Super schön !!!!!
    Geniesst weiterhin die Zeit in Afrika, hier in Spanien dürfen wir noch nicht einmal alleine spazieren gehen…………….

    Hakuna matata

    Uschi & Rafael

  3. Schlicht phantastisch. Und wir in Deutschland sind dem normalen Leben so weit entfernt wie der Mond zur Erde. Leider.
    Muttis alternativlose Welt macht mich verrückt. Beraubt mich der Welt.
    Ihr habt die wahren ErLEBnisse.

    Viel Glück.
    Bu&Ga

    1. Wirklich ein toller Bericht! Wir gehören wohl zu den 20 % die ziemlich ähnlich über Corona denkt wie ihr! Aber den Menschen Angst zu machen ist einfach ein super Druckmittel!
      Die Maßnahmen die in manchen afrikanischen Ländern durchgeführt werden, führen sicherlich zu mehr Toten.
      Wir sind gespannt wie sich alles entwickelt, freuen uns aber schon darauf endlich wieder nach Tansania reisen zu können.
      Liebe Grüße Tanja & Armin

  4. Was für eine geniale Reise. Und ihr zeigt auch und gerade in Corina Zeiten, das das Leben sowas von lebenswert ist und ihr euch nicht von Angst und Panik anstecken lasst. Ich bin ganz bei euch und wünsche euch von Herzen alles Liebe und eine gute Rückreise für dich Jana zu deiner Familie.
    Ich wünsche mir, dich zu umarmen und deinen Reisebericht bald persönlich zu genießen. Sei gedrückt KA

  5. Hallo liebe Jana und Rudolf. Ich danke Euch für diesen sehr ausführlichen Reisebericht und die vielen sehr schönen Fotos. Auf das nächste Video bin ich schon gespannt. Dass diese Reise sehr spannend werden würde, hattet Ihr ja mit Sicherheit schon gedacht, nur dass die Rückreise auch davon betroffen sein wird, eher nicht. Mein Vater ( über 50 Jahre Tätigkeit als Arzt, z. großen Teil als Landarzt) hatte eine sehr kluge alte Patientin, die sagte zu ihm „nichts ist so schlecht, dass es nicht auch für irgend etwas gut ist“ — dieser Spruch ist auf jedem Familientreffen immer wieder Thema und er trifft soooo genau zu. Wir lachen meist darüber und denken an diese Frau. Je älter ich werde, desto mehr und häufiger denke ich nun an die klugen Sprüche meiner thüringer Großmutter. Neulich habe ich wegen viel Freizeit (Kurzarbeit/ Notdienst in der Praxis ) zu Hause für Freunde und Familie Mundschutz für Eigenbedarf genäht und dabei daran gedacht, dass vor fast 5 Jahren beim 80. Geburtstag in Glauchau mein Vater in einer kleinen Ansprache seiner Eltern gedachte und dabei erzählte dass mein Großvater als Schneider nach dem Krieg zu Hause aus Wehrmachtsuniformen für die Glauchauer Bevölkerung Mäntel nähte…. der Vergleich hinkt gewaltig, da wir heute ungleich bessere Bedingungen für einen neuen Anfang und Informationsmöglichkeit haben, trotzdem kamen mir diese Gedanken an meiner Nähmaschine, denn ich habe das handwerkliche Talent sicher von meinen Großeltern. Ich denke auch an die Zeit 1989/1990 …. Wendezeit — voll aus der ambulanten Berufstätigkeit als Zahnärztin nun in die Selbstständigkeit… alles ist möglich . Auch heute wieder. Ich habe für mich auch entschieden, ohne tägliche „Tagesschau“ etc. und nur mit den offiziellen Infos der ZÄK, die notwendig waren, lebe ich ruhiger und lasse mich nicht in den Angst—Strudel reinziehen…. ist gar nicht so einfach… notfalls muss meine Rente eben noch ein Jahr länger warten… ? Euch wünsche ich noch ein paar tolle Wochen in diesem schönen Land und natürlich auch eine komplikationsfrei Heimreise. Liebe Grüße aus Oldenburg — Heidrun

  6. So fertig gelesen. Ich bin überwältigt. Ich habe es nicht nachgezählt, habe aber den Eindruck, dass ich Rudolf auf vielen Bildern gesehen habe. Beeindruckender Bericht und beeindruckende Bilder. Da kann man deutlich zwei Talente entdecken, die nicht in der Versenkung verschwinden sollten. Ich sach mal so: Fotostrecke im National Geographic und Pulitzer-Preis durchaus denkbar. Ich sehe Euch schon auf den Bühnen dieser Welt stehen und von Euren Erfahrungen berichten. Possibility für Rudolf: “Stockfotos”, um Geld zu verdienen oder auch nur, um diese Bilder der Welt zu präsentieren, ganz wie Du möchtest. Wäre ein Weg, wenn das mit National Geographic nicht klappt. Aber warum sollte das nicht klappen? By the way: Es gibt auch positive Auswirkungen/Nachrichten/Gedanken zum Thema Corona und viele kreative Ideen und Witze. Die Natur erholt sich und die Menschen müssen sich mal mit sich selbst beschäftigen anstatt sich mit sinnbefreiten Freizeitaktivitäten zu betäuben. Nichtstun und Langeweile muss man aushalten können oder erlernen. Unsere impulsgeplagte Gesellschaft kommt zur Ruhe. Ich liebe diese Stille. Dieses Nichts. Hier fliegt die Menschheit gerade im Kollektiv gezwungenermaßen an das Gewitter heran und erkennt, dass 67% vom Netto in Kurzarbeit machbar sind, wenn man nicht dem Konsum frönen kann. Redical Self-Reliance, Communal Effort und Civic Responsibility im wahren Leben. Es ist zwar momentan auch so ein Life-Style-Dings, aber die Menschen geben wieder mehr acht aufeinander und versuchen zu helfen wo sie nur können. Die Welt scheint, abgesehen von einigen Trotteln wie Trump, in der Krise vereint zu sein. Es zeigt wie gleich wir alle auf der ganzen Welt sind und wie wir voneinander abhängig sind. Wie Du ja schreibst: Wir als Einheit, als das universelle Ganze werden uns dessen was wir sind bewusst. Zumindest ist das meine Hoffnung. Ich liebe Euch und hoffe, dass wir uns bald alle gesund wiedersehen und unbekümmert umarmen können. Fühlt Euch gedrückt. Marion

  7. Das muss ich noch kurz loswerden: Das Foto von der Werkstatt und auch das darunter von Jana und Dir (wegen der Perspektive und dem Gefühl von “unreal”) sind wahre Kunst. Andere Fotos wie das Fischerboot oder das bunt gekleidete Kleinkind auf dem Rücken seiner Mutter sind einfach “nur” wunderschön. Ich habe diese Bilder mal exemplarisch rausgepickt. Viele weitere sind genauso toll, aber das musste mal genauer gesagt werden.

  8. Lieber Rudolf, liebe Jana,
    danke für Euren Report, der mich zu Eurem Reisegefährten geamcht hat, toll, kommt gut zurück!

  9. Liebe Jana, lieber Rudolf,
    wie immer suche ich mir ganz besondere Momente mit afrikanischer Musik im Hintergrund, um eure besonderen Reiseberichte (in diesem Fall ganz speziell!) zu geniessen.
    Ich freue mich über euren Freiheitsdrang und euren sooo wertvollen Blick auf die momentane globale Lage……. Aus der Ferne ergibt sich ein anderer Blickwinkel, der hier aufgrund des Virus F FEAR nicht gesehen werden will oder kann…..
    Anyway, ihr seid in AFRIKA ….. und ich für einen Augenblick auch…… Ich habe das laute Getöse der Victoria Falls im Ohr und sehe den vielfarbenen Regenbogen über ihnen….. ich DANKE euch! ??
    Für den letzten Part eurer “Reise in den Zeiten der Corona” wünsche ich euch weiterhin alles Gute!
    Frohe Ostern und 2 ganz herzliche Umarmungen (Ohhh, wie schön: UMARMUNGEN……DAS waren noch Zeiten…… vor dem Virus F)
    ??

  10. Liebe Jana,lieber Rudolf…ein grandios geschriebener Bericht. So interessant und auch lustig geschrieben, in dieser verrückten Zeit. Was mich so fasziniert,ist euer Familienzusammenhalt über zig Kilometer. Liebe Jana,du siehst immer toll und entspannt aus auf den Fotos. Bleibt gesund und glücklich. LG Petra u Ute

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